Wallbox-Installation: Wie du eine Wallbox für dein E-Auto zu Hause installieren kannst

08.06.2023

Du hast dir ein Elektroauto gekauft oder planst, dir eines zuzulegen? Dann brauchst du eine Möglichkeit, dein E-Auto zu Hause aufzuladen. Eine Wallbox ist eine Ladestation, die du an deiner Hauswand, deinem Stellplatz oder in deiner Garage montieren kannst.

Wallbox-Installation_Mann an Ladestation für E-Autos

Was dich hier erwartet:


Wieso eine Wallbox sinnvoll ist?

Sie bietet dir viele Vorteile gegenüber einer Haushaltssteckdose, wie zum Beispiel:

Eine private Wallbox kann je nach Modell bis zu 22 kW liefern, während eine normale Steckdose nur bis zu 3,7 kW schafft. Das bedeutet, dass du dein E-Auto mit einer eigenen Wallbox viel schneller aufladen kannst.

Mit einer Ladestation kannst du dein E-Auto in wenigen Stunden vollständig aufladen, während du mit einer Steckdose mehrere Stunden oder sogar Tage brauchst. Das spart dir Zeit, Nerven und es drosselt sogar die Ladeverluste, die beim Ladevorgang entstehen, was wiederum Kosten einspart.

Eine Wallbox ist speziell für das Laden von E-Autos konzipiert und verfügt über Schutzmechanismen, die Überhitzung, Kurzschluss oder Stromschlag vermeiden. Zu Hause laden an einer Haushaltssteckdose sollte man nur in Notfällen, da diese dafür nicht ausgelegt ist und zu Schäden an deinem E-Auto oder deiner Immobilien-Elektrik führen kann.

Mit einer Wallbox kannst du den Stromverbrauch und die Ladekosten deines E-Autos überwachen und steuern. Du kannst zum Beispiel einen günstigen Tarif wählen, eine Ladezeit programmieren oder die Ladung per App starten oder stoppen.

Aber wie kannst du eine Wallbox zu Hause installieren?
Hier sind einige Tipps, die dir helfen sollen:

Prüfe die Voraussetzungen: 

Bevor du eine Wallbox installierst, musst du sicherstellen, dass du über einen geeigneten Platz, einen Stromanschluss und eine Genehmigung verfügst.

Du brauchst einen festen Untergrund, an dem du die Wallbox befestigen kannst, zum Beispiel eine Hauswand oder einen Standfuß. Du brauchst auch einen Stromanschluss in der Nähe, der genug Leistung für die Ladestation liefert. Und du brauchst eine Genehmigung für eine 22kW oder eine einfache Anmeldung bei einer 11kW Wallbox beim Netzbetreiber.

Gegebenenfalls benötigt man als Mieter noch eine Genehmigung vom Vermieter oder als Wohnungseigentümer, die von der Eigentümergemeinschaft.

 

Wähle die passende Wallbox:

Es gibt verschiedene Arten und Modelle von Wallboxen, die sich in ihrer Leistung, ihrem Anschluss, ihrem Design und ihrem Preis unterscheiden.

Du solltest eine Wallbox wählen, die zu deinem E-Auto, deinem Stromanschluss und deinem Budget passt. Du solltest auch auf die Qualität und die Sicherheit der Wallbox achten und dich für ein zertifiziertes Produkt entscheiden.

 

Installation durch einen qualifizierten Elektriker veranlassen:

Als letzter Schritt erfolgt die Wallbox Installation und die Anmeldung beim Netzbetreiber durch den Elektrofachbetrieb.

 

Voraussetzungen, die vorab geschaffen sein sollten

  • Vor-Ort-Begehung mit dem Elektriker, um die Gegebenheiten zu prüfen
  • mehrere Angebote reinholen (am besten von Energieversorgern, Ladeinfrastrukturanbietern und Elektrofachbetrieben)
  • Als Mieter, seinen Vermieter informieren
  • Als Wohnungseigentümer, die WEG informieren (kann die Montage nicht verbieten, hat aber Gestaltungsspielraum)
  • Mit anderen Eigentümern aus der WEG über das Vorhaben reden, möglich das diese auch Interesse haben
  • Mögliche Förderungen heraussuchen und beantragen, z.B. NRW-Förderung. (Die Förderungen muss man vorab beantragen und auf die Genehmigung warten!)
 

Auswahl einer Wallbox

Bei der Wallbox-Wahl besteht natürlich die Frage: Nimmt man jetzt eine 11kW oder 22kW Ladestation?

Hier ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Elektroautos in der Lage sind, mit einer Ladeleistung von 22kW geladen zu werden. Es ist fahrzeugseitig abhängig und aus diesem Grund ratsam, sich über die Fahrzeug-Ladeleistung vorab zu informieren. Ein weiterer Punkt ist die Ladedauer, wie lange hat man für die Aufladung im Regelfall Zeit zur Verfügung?

Sollte man das E-Auto über die Nacht aufladen wollen, so ist es vollkommen ausreichend eine 11kW Wallbox zu kaufen. Mit dieser wird das Auto je nach Akkugröße in 4-6 Stunden aufgeladen.

Außerdem kann die 11kW Wallbox an den Haus-/ Wohnungszähler angeschlossen werden, was kostengünstiger ist. Bei der 22kW Ladestation muss ein separater Zähler im Sicherungskasten verbaut werden, sowie eine Genehmigung beim Netzbetreiber eingeholt werden.

Ein weiterer Punkt bei der Wallbox-Auswahl ist die Frage, ob mit oder ohne fest verbautem Ladekabel? Im Regelfall hat jedes Elektroauto ein Typ 2 Ladekabel bei der Auslieferung dabei und könnte an die Wallbox angeschlossen werden. Es ist somit eine Frage des Komforts und der benötigten Kabellänge, ob man eine Ladestation mit einem fest verbauten Ladekabel auswählt.

Ich empfehle dir dazu den Artikel: Die richtige Ladestation für Dein Elektroauto finden? 

 


Standort der Wallbox wählen

Eine Ladesäule benötigt man in der Regel in der Nähe des parkenden E-Autos und am besten in der Nähe des Sicherungskastens, um die Kosten für die Installation gering zu halten. Wo wählt man also den Einbau der Wallbox? Kann sie in der Garage an der Wand montiert werden oder benötigt man einen Standfuß, um diese vor dem Parkplatz zu positionieren?

Da viele vorgefertigte Wallbox-Standfüße recht teuer sind, hatte ich hierzu einen Artikel geschrieben: Preiswerten Wallbox-Standfuß selber bauen

Wer darf die Wallbox installieren?

Die Installation einer Wallbox ist kein einfaches Heimwerkerprojekt. Du solltest dich immer an einen Elektrofachbetrieb wenden, der die Wallbox fachgerecht anschließt und in Betrieb nimmt. Der Fachbetrieb kann dich auch bei der Auswahl der richtigen Wallbox beraten und diese beim Netzbetreiber anmelden.

Außerdem ist es aus versicherungstechnischen Gründen wichtig, die sichere Installation der Wallbox einem qualifizierten Elektriker zu überlassen!

Bei der Installation von mehreren Ladestationen, wie zum Beispiel bei einem Mehrfamilienhaus, ist es meistens notwendig ein Lastmanagement zu verbauen. Da der Starkstromanschluss oft nicht für den gleichzeitigen Betrieb mehrere Ladestationen ausgelegt ist, müssen diese in der Leistung gedrosselt werden, was durch das Lastmanagement geschieht. Der Elektriker kann dieses einplanen und bei der Installation der Ladestation berücksichtigen.

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Häufige Fragen

Um die Elektromobilität zu fördern, hat die Regierung entschieden, dass jeder einen Anspruch auf eine heimische Ladestation hat. Egal ob Eigentümer, Vermieter oder Mieter, jeder hat das Recht eine installieren zu lassen. Jedoch muss man auf die Gegebenheiten vor Ort schauen, da eine Nachrüstung in manchen Fällen mit hohen Kosten verbunden sein könnte.

In Europa hat sich der Typ 2 Stecker durchgesetzt. Bei der Kabellänge ist zu berücksichtigen, dass die Elektroautos die Anschlüsse an verschiedenen Stellen haben und man am besten die Länge mit etwas Reserve wählt.

Als Besitzer eines Hauses meldet man eine 11kW Ladestation lediglich dem Netzbetreiber und ab einer Ladeleistung größer 11kW benötigt man die Zustimmung von diesem.

Mieter und Wohnungseigentümer brauchen zusätzlich die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft.

Der ADAC hatte hierzu eine Studie in Auftrag gegeben und danach einen Artikel dazu verfasst. Diesen findest du hier:

Wallbox: Kosten für die Installation einer Ladestation

Außerdem berichte ich über meine Wallbox Installationskosten im Artikel: 

Preiswerten Wallbox-Standfuß selber bauen

Viele Wallboxen haben einen Schlüsselschalter oder eine RFID-Freischaltung, um den Ladevorgang zu starten. Wenn diese im öffentlichen Raum, zum Beispiel vor dem Haus steht, sollte man danach gezielt schauen.

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