Elektroauto laden, so geht's

19.07.2023

Elektroautos werden immer beliebter, denn sie sind umweltfreundlich, leise und sparsam. Aber wie lädt man eigentlich ein Elektroauto? Und worauf muss man bei der Aufladung der Autobatterie achten?

Das erfährst du hier! 

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Was dich hier erwartet:

E-Auto zu Hause laden

Die Vorteile einer heimischen Wallbox

Zunächst möchte ich darauf eingehen, warum es sich lohnt, eine eigene Ladestation zu Hause installieren zu lassen.

Eine solche Ladestation nennt man auch Wallbox und sie ist eine spezielle Steckdose für Elektroautos. Eine heimische Wallbox bringt viele Vorteile mit sich, im Vergleich zu den anderen Lademöglichkeiten.

Erstens ist eine Wallbox viel sicherer und effizienter als eine Schuko-Steckdose. Denn diese ist dafür ausgelegt, ein E-Auto mit bis zu 22 Kilowatt zu laden. Außerdem kann eine normale Haushaltssteckdose schnell überlasten oder überhitzen, da sie nicht dafür ausgelegt ist, über längere Zeit hohe Ströme zu liefern.

Ebenfalls kann man an einer Haushaltssteckdose grad mal mit maximal 2,3 kW laden, was zu hohen Ladeverlusten führt und bei einer 60 kW E-Auto-Batterie eine Ladedauer von 26 Stunden entspricht!

Wenn man sein Elektroauto mit 11 kW zu Hause an der Wallbox lädt, dauert es bei einem 60 kW Akku weniger als 6 Stunden. Gerechnet mit dem durchschnittlichen Strompreis von 30,56 Cent (Check24 am 03.07.2023*) kommt man so beim Laden zu Hause auf Verbrauchskosten von 6,11 € für 100 Kilometer.

Zweitens ist das Laden an einer Wallbox viel bequemer und komfortabler als an einer öffentlichen Ladesäule. Mit solch einer heimischen Ladestation kann man sein E-Auto jederzeit aufladen, sobald es daheim steht.

Mehr zum Thema Wallbox, wer diese installieren darf und ob es noch Förderungen gibt, erfährst du im Artikel  „Wallbox-Installation: Wie du eine Wallbox für dein E-Auto zu Hause installieren kannst„.

Obendrein erfährst du in dem Artikel, wie du als Mieter Anspruch auf eine Wallbox haben kannst.


E-Auto mit Solarstrom aus der PV-Anlage laden

Auch das Laden eines Elektroautos an der heimischen Wallbox, mit selbst erzeugtem Solarstrom von der PV-Anlage auf dem Dach, ist möglich. Hierzu braucht man lediglich eine Ladestation, die dazu in der Lage ist.

Eine solche PV-fähige Wallbox findet man zum Beispiel bei meinem Partnershop mobilityhouse.com*.

E-Autos unterwegs laden

Natürlich kommt man um das Laden außerhalb von zu Hause nicht drumherum. Hier gibt es jedoch zwei Arten von Ladeverfahren, das AC (Wechselstrom)-Laden und das DC (Gleichstrom)-Laden.

Bei öffentlichen Ladestationen mit Wechselstrom benötigt man in der Regel ein eigenes Ladekabel mit Typ 2 Stecker, welches man in den Ladepunkt steckt. Hier ist je nach Ladestation eine Ladeleistung bis zu 50 kW möglich.

Bei öffentlichen Ladesäulen mit Gleichstrom sind feste Ladekabel an den Ladepunkten verbaut. Hier kann man über einen in Europa standardisierten CCS-Stecker das Laden von Elektrofahrzeugen mit einer Leistung bis zu 350 kW vollbringen. Wenn man längere Fahrten unternimmt, kann man auf diese Schnelllader zurückgreifen und sein E-Auto in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen.

 

Für das Laden an öffentlichen Ladesäulen gibt es zwei praktische Hilfsmittel: eine Ladekarte und eine Lade-App.

Es ist nämlich nicht wie das Tanken eines Verbrennerfahrzeuges, wo jede Tankstelle einen anderen Preis hat. Hier registriert man sich bei einem Ladeanbieter und dieser gib einen Preis vor. Mit der Ladekarte oder auch der App des Anbieters kann man dann fast an jeder Ladestation sein E-Auto laden und die Abrechnung erfolgt monatlich über das registrierte Konto. So hat man einen Überblick über die Ladekosten und kann die Tarife besser vergleichen.

Per App kann man ganz einfach die nächste verfügbare Ladestation finden oder den Ladevorgang an der Ladesäule starten.

In der Smartphone-App werden dir alle Ladestationen in deiner Nähe angezeigt. Des Weiteren bekommst du Informationen über die Auslastung, die Verfügbarkeit und die Ladeleistung der Ladesäulen. So kann man sich die nächstbeste Ladestation aussuchen und unnötige Wartezeiten vermeiden.

Eine in 2023 kommende Verordnung, welche dem Ladesäulenbetreiber vorgibt, dass abgesehen von einer Aufladung über einen QR-Code, einer Ladekarte oder einer App auch mit einer EC-Karte bezahlt werden kann, wurde nun leider um ein Jahr verschoben. Diese wird das Laden und Bezahlen wahrscheinlich noch einfacher machen.

Laut Bundesnetzagentur gibt es aktuell 73.683 Normalladepunkte und 16.622 Schnellladepunkte in Deutschland (Stand: 01. Mai 2023).

PS. Tesla hat seine Supercharger an vielen Standorten auch für Fremdmarken aufgemacht, was jedoch nur über die Tesla App funktioniert.

Laden an öffentlichen Ladesäulen:
Schritt-für-Schritt-Anleitung

  • Neben oder vor der Ladesäule parken
  • Mithilfe einer App, Ladekarte oder durch das Scannen des QR-Codes an der Säule (Online-Portal) die Ladung autorisieren
  • Ladedeckel am Fahrzeug öffnen
  • Ladestation mit E-Auto verbinden (CCS-Stecker einstecken oder Typ 2 Stecker erst in die Ladesäule stecken, dann in das Fahrzeug)
  • Ladevorgang starten
  • Ladestand erreicht? ⇒ Aufladung beenden (die meisten Ladebetreiber berechnen Blockiergebühren nach einer gewissen Zeit oder nach Vollladung)
  • Stecker am Fahrzeug ziehen und dann an Ladesäule
  • weiterfahren

 

Ich besitze vorsichtshalber zwei Ladekarten und die dazugehörigen Apps. Es ist die mobility+ App von EnBW und die von Maingau.




*

Tarifvergleich für Fahrstromanbieter

Tarifvergleich für Fahrstromanbieter_nextmove.de
© nextmove.de

Wie man aus der untersten Spalte entnehmen kann, war durch den Kauf einer Wallbox mit Kosten von 1800 € (zinslose Abschreibung über 10 Jahre) und einem Haushaltsstrompreis von 46,91 Cent/ kWh die Aufladung zu Hause, sogar teurer als manch ein Tarif vom Fahrstromanbieter (Stand: 25.05.2023).

Mittlerweile sind die Strompreise wieder gesunken und der Durchschnittspreis liegt bei 30,56 Cent pro Kilowattstunde, was das Laden an der Ladestation daheim wieder attraktiver macht.

Weiter Infos unter nextnews: Rabatteschlacht um Elektroautos!

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Häufige Fragen

Eine öffentliche Ladesäule findest du entweder über dein Navigationssystem im Auto, über die App der Ladeanbieter oder über Routenplaner wie zum Beispiel: A Better Routeplanner.

Über den QR-Code an der Säule kann man sich bei einer spontanen Ladung über ein Online-Portal anmelden und dort mit Kreditkarte zahlen. Ansonsten läuft die Bezahlung generell über den gewählten Ladeanbieter in Form einer monatlichen Lastschrift-Abbuchung oder über eine Kreditkarte.

In Europa hat sich der Typ 2 Stecker durchgesetzt. Bei der Kabellänge ist zu berücksichtigen, dass die Elektroautos die Anschlüsse an verschiedenen Stellen haben und man am besten die Länge mit etwas Reserve wählt.

Um die Elektromobilität zu fördern, hat die Regierung entschieden, dass jeder einen Anspruch auf eine heimische Ladestation hat. Egal ob Eigentümer, Vermieter oder Mieter, jeder hat das Recht eine installieren zu lassen. Jedoch muss man auf die Gegebenheiten vor Ort schauen, da eine Nachrüstung in manchen Fällen mit hohen Kosten verbunden sein könnte.

Ich berichte über meine Wallbox Installationskosten in einer Wohnungseigentümergemeinschaft im Artikel: 

Preiswerten Wallbox-Standfuß selber bauen

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